Das Bezirksamt Pankow setzt weiter auf die eigentlich schon beerdigt geglaubte “Straßensheriff”-App. Mit der App sollen unter anderem Falschparker bequem per Mobiltelefon beim Ordnungsamt zur Anzeige gebracht werden können.
Auf Vorschlag von Bezirksstadtrat Torsten Kühne wird der BVV-Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Bürgerdienste und Wohnen den Berliner Datenschutzbeauftragten zu seiner nächsten Sitzung am 15. Januar 2014 einladen, um dessen Einschätzung der geplanten Smartphone-Applikation zu erfahren.
Wie Heinrich Strößenreuther, der Initiator der geplanten App, erklärte, würden bei der Entwicklung App-Funktionenen, die als datenrechtlich bedenklich erkannt wurden, keinen Eingang in die Entwicklung finden. Darüber hinaus wären bei einem von ihm in der Landes-Datenschutzbehörde geführten Gespräch keine fundamentalen Bedenken gegen die Einführung der Mobiltelefon-Funktion geäußert worden. Ein entsprechender Bericht des Berliner Datenschutzbeauftragten soll den Bezirksverordneten des Ausschusses in Kürze übersandt werden.
Widersprüchliches zur Finanzierung
Unklar erscheint im Moment noch die Finanzierung der App-Entwicklung zu sein. Eigentlich sollten die entsprichenden Mittel durch Crowdfunding eingeworben werden, doch die angestrebten 59.000 Euro konnte das Projekteam von “Straßensheriff” lediglich 11.140 Euro einsammeln. Da das Finanzierungsziel nicht erreicht wurde, mussen gemäß der „Crowdfundin“-Regeln auch ie bereits eingeworbenen Gelder an die Spender zurücküberwiesen werden.
Während Heinrich Strößenreuther gegenüber der Prenzlberger Stimme erklärte, die Entwicklugskosten aus eigener Tasche zu zahlen, ist in einer Presseerklärung davon die Rede, dass Straßensheriff seine neu entstandenen Kontakte zu „Hochschulen, öffentliche Institutionen und Verwaltungen bis hin zu privaten Firmen und Organisationen“ zur Realisierung der App nutzen will.
Unabhängig davon, dass Bezirksstadtrat Torsten Kühne eine finanzielle Beteiligung des Bezirkes an der App-Entwicklung von Anfang an ausgeschlossen hatte, stieß seine Kooperation mit den „Straßensheriff-Entwicklern bei der Mehrzahl der Pankower Bezirksverordneten auf heftige Kritik. So fühlte sich ein Bezirksverordneter für den Fall einer möglichen Einführung an die „Freiwilligen Helfer der Volkspolizei“ erinnert, andere vermuteten beim Stadtrat „Langeweile“ oder nannten ihn gar einen “Werbebüttel für private Investoren”.
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Rico Colorado via Facebook
Dez. 01. 2013
Finde ich nicht gut!
Tobias Reinsch via Facebook
Dez. 01. 2013
„Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“ Hoffmann von Fallersleben
Markus Jung via Facebook
Dez. 01. 2013
Ich finds gut
Ingrid Weissbach via Facebook
Dez. 03. 2013
Unter Denunziation (lat. denuntiare, „absprechend berichten, Anzeige/Meldung machen“; denuntiatio, „Ankündigung, Androhung“) versteht man die – häufig anonyme – öffentliche Beschuldigung oder Anzeige einer Person oder Gruppe aus nicht selten niedrigen persönlichen oder oft politischen Beweggründen,[1] von deren Ergebnis der Denunziant sich selbst oder den durch ihn vertretenen Interessen einen Vorteil verspricht. – Was ist daran falsch, Falschparkern ein Knöllchen verpassen zu lassen?
guda
Juni 09. 2014
…vor allem die Möglichkeit das „Opfer“ anonym anschwärzen zu können gleicht einem Kaspertheater. man brauch nur in diversen Foren nachzuschauen was es dort mit dem Umgangston und das Miteinander auf sich hat…Das wäre nichts anderes und jeder schwärzt den anderen auf jeden Pups an. Alles zu schwammig und auch Datenschutzrechtlich bedenklich.