Temporäre Spielstraße – kaum eröffnet, schon infrage gestellt

01

 

Am Dienstag war es endlich so weit: Mit einmonatiger Verspätung wurde ein knapp 40 Meter langes Teilstück der Gudvanger Straße zur „Temporären Spielstraße“ erklärt. Die Initiative dazu kam von Eltern der Umgegend, der AG Verkehr der angrenzenden Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule sowie benachbarter Kitas und Jugendeinrichtungen.

001Bis zum Schluss wurde in der Bezirkspolitik über die Einrich-
tung der berlinweit ersten temporären Spielstraße gestritten. Dabei ging es nich um das Ob, sondern um das Wie.

Die Straßenverkehrsbehörde hatte formalrechtliche Bedenken angemeldet und der zuständige Bezirksstadtrat Torsten Kühne fürchtete bei einem nicht ganz rechtssicheren Verfahren Klagen. „Wir sind hier schließlich in Prenzlauer Berg…“ ließ er damals launig verlauten.

So wurde schließlich ein rechtlich wohl unangreifbarer Kom-
promiss gefunden, der vorerst bis Ende Oktober gilt. Das Teilstück der Gudvanger Straße wird danach nicht – wie etwa in ähnlichen Fällen in Bremen oder Frankfurt/Main – offiziell in eine temporäre Spielstraße umgewidmet, sondern für die Zeit, in der sie den Kindern zur Verfügung gestellt wird, wie bei einem Wochenenmarkt abgesperrt. Als Veranstalter tritt das Pankower Jugendamt auf.

 

Anwohner protestierten wegen zeitweilig wegfallender Parkplätze

Doch nun zeigt sich, wie gut es war, auf derartige, dem Laien eigentlich nur als Formalien erscheinende, rechtliche Feinheiten zu achten.

002Noch vor der offiziellen Eröffnung wurden Anwohner des im „Spielbereiches“ befindlichen Wohnhauses im Bezirksamt vorstellig, um gegen den zeitweiligen Straßenspielplatz Einspruch zu erheben. Wie der für Verkehr und Ordnung zuständige Pankower Bezirksstadtrat Torsten Kühne gegenüber der Prenzlberger Stimme erklärte, wäre ihm ein Schreiben übermittelt worden, in dem sich über 30 Anwohner gegen die Spielmöglichkeit ausgesprochen haben. Als Grund nannten die Beschwerdeführer laut Kühne die für die Spielzeit nicht zur Verfügung stehenden Parkplätze.

Dessen ungeachtet wird es aber auch in den kommenden Wochen – jeweis dienstags von 10 bis 18 Uhr – auf der Gudvanger Straße „Spiel frei“ heißen. Dabei soll nicht einfach nur der Platz zur Verfügung gestellt werden, sondern auch allerlei spezielle Spielangebote geben. So hat Matthias Groh, Sprecher der AnwohnerinitiativeMitinitiator und Sprecher der Spielstraßeninitiative, schon angekündigt, im Sommer seine Carrerabahn auf der Gudvanger aufzubauen…

 

Aktuelle Infos zur Temporären Spielstraße gibt es hier

 

[showmap address=“Berlin Gudvanger Straße 22″ marker=“1″ map=“ROADMAP“ zoom=“17″ scroll=“1″ street=“1″ zoomcontrol=“1″ pan=“1″ mapcontrol=“1″ overview=“1″]

 

Weitere Artikel zum Thema:

Bezirk unterstützt weiter „Temporäre Spielstraße“

Verwaltungsgericht Berlin: Spielen ist keine Veranstaltung

Anwohnerin klagt gegen „Temporäre Spielstraße“

Temporäre Spielstraße Gudvanger: Die Kuh ist vom Eis

Temporäre Spielstraße Gudvanger oder: Der Hürdenlauf des Sisyphos

Teilstück der Gudvanger Straße wird zur „Temporären Spielstraße“

Gudvanger Straße vor Wiedereröffnung:
Viele Fahrräder, wenig Fahrdamm

Gudvanger Straße: Am Humannplatz autofrei?

 

 



Comments are closed.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu. Danke!

Datenschutzerklärung
Social Media Auto Publish Powered By : XYZScripts.com