In einem Offenen Brief, zu dessen Adressaten neben dem Pankower Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner und der Vorsitzende des BVV-Ausschusses für Stadtentwicklung Roland Schröder auch Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube, Bundesbauminister Peter Ramsauer und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gehören (siehe Download unten), zeigen sich Vertreter der Anwohnerinitiative Thämannpark „entsetzt“ darüber, „wie unkoordiniert der Planungsprozess zwischen Bezirk, Senat und Bund“ bezüglich des Areals zwischen Danziger und Greifswalder Straße, der Prenzlauer Allee und der S-Bahntrasse offenbar ablaufe.
Anlass für den Brief war das Bekanntwerden von Grundstückskäufen des Immobilienhändlers Christian Gérôme, der neben dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Greifswalder Straße von der Deutschen Bahn AG kürzlich auch eine benachbarte Immobilie samt der die beiden Grundstücke verbindenden Brücke erworben hatte.
Die Autoren des Schreibens kritisieren, dass die jüngst von der Bahn veräußerte Teilfäche nicht in die stadtplanerische Voruntersuchung mit einbezogen wurde, die das Bezirksamt für den Thälmannpark in Auftrag gegeben hat und bei der unter Bürgerbeteiligung ein Gesamtkonzept für die weitere Entwicklung des Areals entstehen soll.
„Man muss kein Experte sein“, heißt es in dem Brief weiter, „um zu erkennen, dass diese ehemaligen Bahngrundstücke die bestehenden Parkanlagen perfekt ergänzen würden: So entstünde ein zusammenhängendes Grünband entlang des S-Bahnrings, das besondere stadtökologische Bedeutung für den gesamten Stadtteil hätte.“
Die Verfasser fordern ein Moratorium hinsichtlich weiterer Grundstücksverkäufe seitens der Deutschen Bahn einzurichten und einen bis auf weiteres geltenden Verzicht bindenden Absprachen oder Baugenehmigungen für alle ehemaligen Bahnflächen östlich der Greifswalder Straße. Stattdessen sollte auch für dieses Gebiet ein Entwicklungskonzept mit Bürgerbeteiligung erstellt werden.
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