Zweimal zwölfeinhalb Zentimeter

zentiAuf Wunsch der BVG sollen die Fahrradangebotsstreifen in der Kastanienallee jeweils um 12,5 Zentimeter schmaler werden. Das geht aus der Antwort von Ordnungsstadtrat Jens-Holger Kirchner auf eine kleine Anfrage des SPD-Be-
zirksverordneten Klaus Mindrup hervor (siehe Download am Ende des Textes).
War bisher stets von einem 1,50 Meter breiten „Angebots-
streifen (plus 25 cm Fahrbahnmarkierung), so war Mindrup in den Planungsunterlagen des Bezirksamtes Widersprüchliches aufgefallen: Während in einer Darstellung 1,5 Meter ausge-
wiesen sind, ist bei einer weiteren Zeichnung nur noch die Breite von 1,375 Meter angeführt.

Severin Höhmann: Vermutet ''unbekannte Planungsabsichten''

Tatsächlich sind diese unterschiedlichen Angaben auch in den der Prenzlberger Stimme vorliegenden Planungs-
zeichnungen vorhanden (siehe Download unten: Seite 4 „Regelquerschnitt“, Seite 5 „Detail“).
Stadtrat Jens-Holger Kirchner nennt als Grund für die Verengung des Radstreifens breitere Straßenbahnen, die in absehbarer Zeit durch die Kastanienalle fahren sollen. Kirchner weiter: „Nach Abstimmung zwischen der BVG und dem Planungsbüro wurde die Breitstrichmarkierung zur Hälfte in den Angebotsstreifen verschoben (dies ist im Plan a 1 in der Detailzeichnung bereits vollzogen, in den darge-
stellten Querschnitten noch nicht). Auf die Fahrbahnbreite hat diese Fahrstreifenaufteilung keine Auswirkungen.“
Nur eine kleine Schlamperei?
Der SPD-Abgeordnetenhauskandidat Severin Höhmann glaubt das nicht: „Für mich bedeutet dieses erste bekannt

Mehr Platz für Tempo 50?

gewordene Täuschungsmanöver, hinter welchem ich nach wie vor noch weitreichendere unbekannte Planungsab-
sichten des Stadtrates vermuten muss.“ Seiner Meinung nach hätten die 2×12,5 cm, die der Fahrspur für Tram und KFZ zugute kommen, weniger mit breiteren Straßenbahnen, „als mit einer angestrebten höheren Fahrgeschwindigkeit (bis zu 50 km/h) der Tram zu tun.“
Severin Höhmann, der in Sachen Kastanienallee mit einem eigenen Kompromissvorschlag aktiv geworden war, der auch das Wohlwollen von Anwohnern und Gewerbetrei-
benden fand, sind die fehlenden Zentimeter nun Anlass, künftig das von der BI Wasserturm angestrebte Bürgerbegehren zu unterstützen.

 

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5 Kommentare zu “Zweimal zwölfeinhalb Zentimeter”

  1. Bernd Willmer

    Mrz 23. 2011

    Was soll das? Willkommen im Wahlkampf! Von Severin hätte ich so etwas nicht erwartet, aber der Kampf um Wählerstimmen gebietet wohl solche Unterstellungen.

    Zitat Höhmann: „Für mich bedeutet dieses erste bekannt gewordene Täuschungsmanöver, hinter welchem ich nach wie vor noch weitreichendere unbekannte Planungsabsichten des Stadtrates vermuten muss.“

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  2. sinnbus

    Mrz 23. 2011

    Na klar wollen Kirchner und Co Vorraussetzungen schaffen, damit die Bahn da mit 50 langbrettern kann. Kirchner schafft bauliche Tatsachen und predigt aber, dass er von 30 kmh träumt. Und dann wird er sich hinter einer Senatsentscheidung verstecken und sagen, dass man als BVV nix machen kann: Geschwindigkeitsregelung in Hauptverkehrsstrassen sei Senatssache. Genauso wie bei dem Skandal mit den gefällten Bäumen in der Kastanienallee am Wochenende als die Mitte BVV einfach mal vom Senat ausgehebelt wurde. Man fragt sich wirklich, ob da nur Idioten am Werk sind. Man muss ihnen ja langsam unterstellen, dass sie mutwillig am Werke sind um den Prenzlauer Berg zu zerstören.

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  3. Püppi

    Mrz 23. 2011

    Was habt ihr eigentlich dagegen, dass die Straßenbahn schneller wird? Ich würde mir wünschen, dass sie endlich mal wieder so schnell wird wie vor zwanzig Jahren. Dreiminutentakt wäre auch der Nachfrage angemessen, den werden wir bei der herrschenden Verkehrspolitik genausowenig kriegen wie autofreie Zone, aber wenigstens die Fahrgeschwindigkeit sollte sich erhöhen. Bei Tempo 30 geht es doch um Autos. Und war es nicht sogar ein Kompromissvorschlag der Anti-Ausbau-Fraktion, die äußeren Fahrbahnen schmaler zu machen, um das Parken in zweiter Reihe zu erschweren? Wenn tatsächlich breitere Straßenbahnen eingesetzt werden, könnte das klappen.
    Den Prenzlauer Berg zerstört haben übrigens schon die Reichen. Zum Teil dieselben Wutbürger, die jetzt völlig maßstabslos armselige Bezirkspolitiker mit Diktatoren vergleichen.

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  4. bussi

    Mrz 24. 2011

    Sinnbus kann Kirchner ins Hirn schauen und weiß, ob der 30Km/h will? Das ist schon ziemlich dreist solche Behauptungen aufzustellen. Wo waren im übrigen die ganzen Protestler von der BI Wasserturm und der Gutmensch Höhmann, als am Samstag Fakten geschaffen wurden und die alten Bäume mit den Steigbügelhaltern vom rot-roten Senat gefällt wurden? Träumten vom Party-Protest-Happening, der die langweilige Castingallee endlich wieder hip macht? Feierten sich selbst zusammen mit dem „Nazi, Nazi“ brüllenden Dr.Motte? Und mal ganz im Ernst, was ist denn an der Kastingallee noch kreativ, ist doch alles voll kommerzialisierter China-Plastik-Schrott!

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  5. und jetze?

    Mrz 25. 2011

    @bussi
    … spricht da etwa ein Jammerbussi zu uns, der/die seine/ihre Ohnmachtsgefühle in wilden Projektionen und Vorwürfen anderen völlig Unschuldigen in die Schuhe schieben möchte? … und der Obrigkeit natürlich allergrößten Vertrauensvorschuss einräumt …?
    Bring mal lieber deinen A…. hoch, statt nur das ach-so-schreckliche-Weltschmerzgefasel zu verbreiten.

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