Hallenturnier des SV Blau-Gelb Berlin

Vielleicht lag es ja an der langen Wartezeit. Da kann sich zuweilen schon mal mächtig Energie aufbauen. Denn als die Rotationer fast eineinhalb Stunden nach Turnierbeginn das erste Mal auf das Parkett durften, waren sie nicht mehr zu halten. Der Gegner, die zweite Mannschaft von Gastgeber Blau-Gelb – der spätere Turniersieger – sah in der Anfangsphase doch ziemlich alt aus: Die Schwarz-Weißen stürmten und die Blau-Gelben hatte alle Mühe, die Angriffe abzuwehren. Doch einmal half auch die heftigste Abwehr nichts mehr: Can dribbelte sich an die richtige Stelle, drückte ab – 1:0 für Rotation! Blau-Gelb II konnte da dem Ball nur noch hinterher sehen. Doch nun schienen die Gastgeber wach zu werden. Sie wurden stärker hatten zwei, drei Torchancen, die nur durch den wieder toll haltenden Mathis vereitelt wurden.
Doch da auch der beste Torwart nicht alle Bälle halten kann, ging dann eben doch einer für Gelb-Blau ins Netz.
Die Gastgeber zeigten nun, was sie wirklich konnten – und sowohl Roatation, als auch die Blau-Gelben hätten den Sack zu machen können. Es blieb aber beim Unentschieden. Dann hieß es erst einmal wieder warten. Denn bei zehn Teilnehmern wurde in zwei Gruppen gespielt – und bei nur einem verfügbaren Hallenplatz brauchte das denn auch so seine Zeit.
Nach einer Stunde war es soweit, Rotation trat gegen Viktoria 1889 an. Diesmal spielte die Mannschaft nicht so stark, die blau-weiß gekleideten Spieler aus Tempel-
hof waren meist schneller am Ball als die Prenzlauer Berger und hatten auch mehr Torgelegenheiten als Rotation. Zwar schien das zweite Gegentor etwas strittig (war der Ball bereits über der Linie oder nicht?) – insgesamt aber war Viktoria in diesem Match der verdiente Sieger.
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Dann wieder: Pause für Rotation.
Nach einer weiteren Stunde der nächste Gegner: Der SV Pfefferwerk.
Gegen den Prenzlauer Berger Lokalrivalen lieferten die Rotationer ihr bestes Spiel. Aguibou war hinten unüber-
windbar, Severin dribbelte alle aus, Simon stürmte, was das Zeug hielt und Can lief den Roten regelrecht davon! Wenn es am Ende nur 2:0 für Rotation hieß, dann war dies doch noch recht schmeichelhaft für die Pfeffer-
werker. Und Trainer Sascha Kummer, der bis dahin immer etwas skeptisch dreinblickte, jubelte zum Schlusspfiff hemmungslos.
Der letzte Gruppenspielgegner von Rotation hieß Weißenseer FC. Wenn die Jungs vom Teschsportplatz auch gegen die blauweiß gekleideten Kicker aus dem Norden des Bezirks Pankow einen Sieg erspielen würden, hätten sie den Einzug ins Halbfinale geschafft. Also legten sie los, stürmten wie im Spiel zuvor gegen Pfefferwerk. Aber irgendwie fehlte das letzte bisschen Glück: Der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor. So endete sie Begegnung 0:0 – und für Rotation blieb damit nur das Spiel um Platz 5 und 6.
Bis es so weit war – warten…
Das Warten war eigentlich die Hauptbeschäftigung aller Mitwirkenden. Faustregel: Zehn Minuten Spielzeit – siebzig Minuten Warten auf das nächste Spiel. Aber irgendwie machte jeder das beste draus: Der eine verspeiste Würstchen um Würstchen, der zweite fotografierte in der Gegend herum und der dritte führte die Statistik… – andere wiederum machte bloß ein seltsames Gesicht. Hauptsache, die Zeit bis zum nächsten Match ging irgendwie rum.
Irgendwann aber – draußen wurde es schon langsam dunkel – war es so weit, und die Mannschaften von
Eintracht Mahlsdorf und Rotation Prenzlauer Berg konnten um ihre Plätze kämpfen. Rotation legte noch mal ein ziemliches Tempo vor, stürmte, und mehrmals konnte der Mahlsdorfer Torwart dem Ball nur noch hinterher-
schauen, der dann aber – Pech für Rotation – knapp am Tor vorbei rollte. Doch auch die Eintracht-Spieler hatten ihre Chancen, scheiterten aber stets am Torwart der Rotationer. So blieb es bis zum Abschluss beim 0:0 – ein Siebenmeterschießen musste die Entscheidung bringen.
Fünf Spieler aus jeder Mannschaft schossen dabei abwechselnd aufs Tor – doch nicht nur Mathis hielt wie immer gut, auch der gegnerische Torwart griff sich die Bälle. Also zweite Runde: Nun hatte jede Mannschaft nur jeweils einen Schuss. Severin trat an: Treffer! Dann musste Mathis wieder ins Tor – und hielt. Das bedeutete: Platz 5 für Rotation Prenzlauer Berg – bei insgesamt zehn teilnehmenden Mannschaften. Damit war das zweite Hallenturnier der Saison denn doch schon bedeutend erfreulicher zu Ende gegangen, als das erste am Tag zuvor.

 

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