Baltic-Cup 2011 in Kamien Pomorski (Polen)

von Alexander Buchs (Text) und Dirk Grabowski (Fotos)

Freitagmittag in Prenzlauer Berg. Ein Berg Koffer und zwölf aufgedrehte Jungs der 1. F-Jugend von Rotation warten vor dem Teschplatz auf ihren Bus. Mit ihnen warten kaum weniger aufgeregt ein paar Eltern und Geschwister sowie eine Mannschaft der B-Jugend auf die Abfahrt.



Das Ziel der Fahrt ist Kamien Pomorski an der polnischen Ostseeküste, wo der Baltic-Cup 2011 ausgetragen werden soll. Für unsere Jungs ist dies das erste internationale Turnier und der Wetterbericht für Pfingsten verspricht „Fußball-Wetter“. Vier Stunden später packen unsere Kicker ihre Koffer aus...


...und tanken vor dem ersten Anpfiff am nächsten Morgen noch mal richtig Sonne und Sauerstoff am Strand.

Bis auf den Wartenberger SV kennen unsere Jungs keine der gegnerischen Mannschaften, aber nach den Erfolgen der vergangenen Saison und mehreren Turnierersiegen im letzten Jahr haben sie genügend Selbstbewusstsein, um auch hier in Polen bestehen zu können.

Es geht los

Der erste Tag


Eine polnische Mannschaft hat leider kurzfristig abgesagt und jetzt spielen nur sieben statt acht Mannschaften um den Turniersieg.
Deshalb wird nun im Modus „jeder-gegen-jeden“ gespielt.
Aber das stört eigentlich niemanden – alle warten eigentlich nur auf den Anpfiff.
Auf zwei Rasenplätzen, einer davon sogar mit einer echten Tribüne; geht es in den nächsten zwei Tage um den Baltic-Cup und dies bereits in der zehnten Auflage.
Alles ist startklar für zwei schöne und spannende Fußballtage. Der Ball ist – die Sonne lacht - LSF 30 ist dringend nötig!

 
SG Rotation – Dresdner SC

Im ersten Spiel standen die jungen Rotationer der Mannschaft vom Dresdner SC gegenüber. Und leider war dieser Kick alles andere als ein Traumstart ins Turnier.
Fast schon traditionsgemäß fanden die Rotationer nur schwer ins Spiel – zu weit weg vom Gegner, unsortiert in der Abwehr und nur zögerlich im Spielaufbau. Die Jungs aus Sachsen waren fast immer einen Schritt schneller und zweikampfstärker.
Viel zu oft rannten sich die Stürmer vom Prenzlauer Berg in der Abwehr des Dresdner SC fest. Eine Vielzahl von Abspielfehlern und schlechtes Stellungsspiel wurden schließlich mit dem 0:1 bestraft.
Es hätte sogar noch schlimmer kommen können, wenn die Dresdner nur ein wenig zielstrebiger zu Sache gegangen wären. Immer wieder liefen die Rotationer dem Gegner hinterher, nutzten die Räume nicht und vergaßen das Zusammenspiel. Viel zu oft suchten sie den Weg durch die Mitte und verloren regelmäßig den Ball.
Aber plötzlich stand es 1:1. Eine der wenigen Chancen wurde von Can zum Ausgleich genutzt. Endlich setzten sich unsere Jungs konsequent durch, trieben den Ball bis zur Grundlinie und flankten vors Tor. Von den Dresdnern unfreiwillig verlängert kam der Ball zu Can, der kraftvoll und unhaltbar per Kopf vollendete.
Rotation hatte sich zurückgekämpft und schien dem Gegner nun doch ebenbürtig.
Doch je länger das Spiel dauerte desto schwerer wurden die Beine und der Dresdner SC übernahm wieder die Initiative. Schließlich besiegelte kurz vor Abpfiff ein wunderschön ausgeführter Freistoß die 1:2 Niederlage.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SG Rotation – Wybrzeze Rewalski

Wenn die Jungs von Rotation das Turnier nicht schon frühzeitig abhaken wollten, musste sich für das zweite Spiel einiges ändern. Der Kritik vom Trainer folgten aufmunternde Worte und die Erinnerung an die erfolgreichen Spiele der vergangenen Saison

Viel aggressiver, mit mehr Lauf-
bereitschaft und mit dem richtigen Blick für den Mitspieler begann unsere Mannschaft die zweite Partie. Sie ließ Ball und Gegner laufen und waren viel präsenter auf dem Platz als noch im Spiel zuvor. Die Abwehr fing sicher jeden Angriff ab, im Mittelfeld wurde jetzt gut kombiniert und der Angriff spielte die polnische Abwehr wiederholt schwindlig. Der Gegner von Wybrzeze Rewalski war den Rotationern in allen Belangen unterlegen.
Ein schöner Spielzug über die linke Seite wurde schließlich mit strammem Schuss von Severin zur 1:0-Führung abgeschlossen. Endlich klappte das Stellungsspiel, wurden die Räume genutzt und das gegnerische Gehäuse ins Visier genommen. Und so sollte es weitergehen.
Zu bemängeln war jetzt nur die Chancenverwertung. Ein ums andere Mal verfehlte der Ball knapp das Tor oder der polnische Keeper rettete für seine Mannschaft. Aber Rotation ließ nicht locker und vor allem nicht nach.
Schließlich lief der Ball über viele Stationen vor dem gegnerischen Strafraum durch die eigenen Reihen bis die Lücke gefunden und genutzt wurde. Der letzte kurze Pass erreichte den besser postier-
ten Mitspieler. Mit Übersicht und schönem Schuss war Ferdinand erfolgreich und sorgte für das 2:0. Nach kurzem Jubel wurde direkt nach dem Anstoß wieder der Ball erobert. Wybrzeze Rewalski hatte große Mühe den Angriffen der Rotationer stand zu halten.
Als schließlich die Kräfte der polnischen Jungs merklich nachließen, schaltete unsere Mannschaft noch mal einen Gang hoch. Mit kurzen sicheren Pässen durchs Mittelfeld, ein letztes Zuspiel auf den freien Stürmer und es stand 3:0. Mit einem satten Schuss von der rechten Strafraumecke hatte Severin den Ball unhaltbar im linken oberen Toreck versenkt.

 

SG Rotation – Diego Gryfice

Diego Gryfice, der Gegner im dritten Spiel, hatte seine bisherigen beiden Partien gewonnen. Unsere Jungs waren also gewarnt.
. Nach stürmischem Anfang sah es auch so aus, als wenn Rotation hier schnell den Torerfolg sucht und den Gegner nicht zum Zug kommen lassen will. Doch mit blitzschnellen Kontern brachte Diego Gryfice unsere Abwehr ein ums andere Mal in höchste Verlegenheit. Genauso fiel dann auch das 0:1. Jetzt musste Rotation Moral beweisen.
Unermüdlich trieben unsere Jungs den Ball nach vorne, doch die vielbeinige Abwehr und ein guter Torhüter schienen unüberwindlich. Dann endlich das 1:1. Severin hatte sich im Strafraum den nötigen Platz verschafft und verwandelte einen Eckball per Kopf. Und jetzt wackelte der Gegner.
Auf der linken Seite versetzte Gavin immer wieder seine Gegenspieler und passte kurz in die Mitte.
Und von dort, acht Meter vor dem Tor, ließ Aljoscha dem polnischen Keeper beim 2:1 keine Chance. Rotation hatte das Spiel gedreht,
Aber Diego Gryfice gab sich nicht geschlagen. Unsere Abwehr sah bei den gegnerischen Kontern alles andere als solide aus. Eine scharf getretene Ecke prallte im Gewimmel vor dem Tor vom Kopf unseres Keepers ins Tor. Der Ausgleich für Gryfice fiel zwar glücklich aber nicht unverdient.
Und wieder ging ein Ruck durch die Mannschaft. Jeder Bewegung unserer Jungs war anzusehen, dass sie dieses Spiel unbedingt noch gewinnen wollten. Einen satten Weitschuss von Severin konnte der Torhüter nicht festhalten, die polnische Hintermannschaft bekam den Ball nicht aus dem Strafraum, sofort setzte Aljoscha energisch nach und vollendet aus kurzer Distanz zum 3:2.
. Die letzten zwei Minuten des Spiels konnte Rotation den Ball in den eigenen Reihen behaupten und ließ keine weiteren Angriffe des Gegners mehr zu. Dieser Sieg war hoch verdient, aber ein hartes Stück Arbeit.

 

SG Rotation – Fala Miedzyzdroje

Im letzten Spiel an diesem ersten Turniertag traf unser Team wieder auf eine polnische Mannschaft. Da unsere Jungs durchschnittlich einen halben Kopf größer war als der Gegner, machte sich schon beim Auflaufen der Eindruck breit, dass diese Aufgabe lösbar sein sollte.
Die folgenden 15 Minuten entwickelten sich für die Mann-
schaft von Fala Mied-
zyzdroje zu einer „Lehrstunde“. Vielleicht war dieser Baltic-Cup überhaupt erst das erste Turnier, in dem diese Mann-
schaft jemals gespielt hat.
Die polnischen Jungs liefen ständig hinter-
her und kamen kaum an den Ball. Fast im Minutentakt spielten sich die Rotationer Chancen heraus. Und so kam es dann Schlag auf Schlag:

Nach einem Eckball herrscht großes Durcheinander in der polnischen Abwehr. Severin fackelt nicht lange und zieht ein-
fach mal ab – 1:0.
Rotation erobert direkt nach dem Anstoß den Ball und spielt steil in die Spitze. Dort lauert Severin und schließt sofort ab – 2:0.
Aus etwa 15 Metern zirkelt Gavin einen Freistoß unhaltbar für den polnischen Torhüter genau unter die Latte – 3:0.
Ein missglückter Ab-
schlag wird noch in der polnischen Hälfte abgefangen, auf halb-
rechts weitergeleitet und wieder verwandelt Severin – 4:0.
Diesmal kommt der Ball von rechts in den Strafraum, wo sich Ferdinand im Rücken der Abwehr freigelau-
fen hat – 5:0.
Egal, ob Flanke oder Torschuss – das große Durcheinander im Strafraum von Fala Miedzyzdroje gipfelt schließlich in einem Eigentor – 6:0.
Wieder gerät ein Ab-
schlag der Polen viel zu kurz. Can fängt den Ball ab und schlenzt ihn unhaltbar am Torhüter vorbei in den Kasten – 7:0.
Rotation fängt wieder einen Abstoß ab, ein genaues Zuspiel in die Spitze, abgelegt auf halbrechts; Severin verwandelt direkt – 8:0.
PS: Im Tor der Rota-
tioner stand Mathis und hatte im ganzen Spiel nicht eine einzige Ballberührung.




 

Halbzeit

Nach etwas schwerfälligem Start endete dieser erste Turniertag mit drei Siegen und nur einer Niederlage für Rotation doch recht erfolgreich. Aber jetzt rief der Strand und eine nur 18°C-kalte Ostsee konnte unsere Kicker nicht vom Baden abhalten. Statt Ausruhen und „kraft-tanken“ waren Toben, Schwimmen und Tauchen angesagt – als hätten die Jungs nicht eben erst vier schwere Spiele in den Beinen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier gehts zum Bericht über den 2. Tag des Baltic-Cup 2011

 

 

 

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