Nun gut, eigentlich wurde es ja vor über fünfundsiebzig Jahren als „Öffentliche Bedürfnisanstalt“ (nicht zu verwechseln mit den später erfundenen „Verrichtungsboxen“!) erbaut.
Anfang der 1990er Jahre war an dieser Stelle des Humann-
platzes dann aber Schluss mit den Bedürfnissen, die entsprechenden Dienstleistungen wurden von einer rund dreißig Meter weiter aufgestellten spacigen Wall-Toilette übernommen.
Da die 50 Quadratmeter Grundfläche für die Errichtung eines prenzlauerberggemäßen Eigentumswohnungs-Neubaus wohl doch etwas zu knapp bemessen sind, verzichtete man auf einen Abriss – und so steht das massiv gemauerte und unterkellerte Häuschen seit zwei Jahrzehnten funktionslos in der Gegend herum.
Die Nutzlosigkeit des Gemäuers soll nun ein Ende haben.
Auf der Suche nach einem Pächter für das ehemalige Toilettenhaus auf dem Humannplatz hat das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt Pankow jetzt ein Interessenbekundungsverfahren gestartet. Schon seit vielen Jahren, so ist aus dem Bezirksamt zu hören, gibt es immer wieder Anfragen von potentiellen Nutzern.
„Jetzt endlich besteht die Möglichkeit, dies zu realisieren, da der Bezirk Pankow durch Mittel des Förderprogramms ‚Städtebau-
licher Denkmalschutz‘ die Gebäudehülle erneuern und so die baulichen Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Über-
gabe des Hauses an einen Pächter schaffen kann“, erklärte Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner in einer Pressemitteilung.
Dabei werden Fassade, Dach, Keller und Fenster instand gesetzt sowie neue Medien verlegt. Die äußere Form des Gebäudes bleibt dabei erhalten.
Mit dem Interessenbekundungsverfahren wird ein gewerblicher Pächter gesucht, der zunächst mit eigenen Mitteln den Innenausbau des Hauses durchführt und dann das Gebäude inklusive einer kleinen Außenfläche bewirtschaftet. Wünschenswert sei eine Nutzung, die die Funktion des Platzes möglichst stark unterstützt und ergänzt und keine Nutzungskonflikte hervorruft.
Was in Prenzlauer Berg gar nicht so einfach sein dürfte…
Der Verkauf von Alkoholika ist verboten und die Nachtruhe ist einzuhalten.
Interessenten können die Unterlagen bei der S.T.E.R.N. GmbH abfordern und ihre Bewerbungen bis zum 20. Juni 2013 abgeben. Kontakt: S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH, Schwedter Str. 263, 10119 Berlin, Tel.: (030) 44 36 36-91, E-Mail: hunkenschroer@stern-berlin.de oder Tel. (030) 44 36 36-47 E-Mail: taeger@stern-berlin.de).
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Tut nich zur Sache
Mai 28. 2013
Macht ein Hundeklo draus…
Daniel Ahmend
Aug. 20. 2013
Na ja, wenn S.T.E.R.N. das Interessenbekundungsverfahren leitet muss man davon ausgehen das leider Korruption und Mauscheleien im Spiel sind..
Ralf Kania
Aug. 20. 2013
Diese Aussage zu S.T.E.R.N ist mir viel zu garstig – aber wenn man deren website-Chronologie anschaut, gibt es offenbar nur wenig relevante neue Projekte (eher kleine Brötchen)- das geht nicht mehr lange gut… Zwar viel Lebenserfahrung angesammelt – aber auch ungünstige Altersstruktur (frisches Blut?) und sie haben sich – im Schatten des schon vertorbenen Grandseigneurs „Gustav“ Hämer segelnd, aus Charlottenburger+Kreuzberger Zeiten in 80er-Jahren – seitdem m.E. als lediglich Projekt-Beteiligte/Koordinatoren in zurückliegenden Jahrzehnten zu häufig öffentlich mit Ideen-Federn bzw. Hirnschmalz Dritter geschmückt (einvernahmend).
Kathrin Berger via Facebook
Aug. 20. 2013
Hach, eine kleine Buch- und Lesestation täte mir vorschweben … hätte ich Geld und die Nerven dafür 🙂
Ralf-Michael Kania via Facebook
Aug. 20. 2013
o.g. Aussage zu S.T.E.R.N ist mir viel zu garstig – aber wenn man deren website-Chronologie anschaut, gibt es offenbar nur wenig relevante neue Projekte (eher kleine Brötchen) – sowas geht nicht mehr lange gut… Zwar viel soziale Lebenserfahrung angesammelt – aber auch ungünstige Altersstruktur (frisches Blut?) und sie haben sich – lange als selbstbespiegelnde ABM im Schatten des schon verstorbenen Grandseigneurs “Gustav” Hämer segelnd, aus Charlottenburger Bewohnerbeteiligungs-Anfängen und Kreuzberger IBA-Zeiten in 80er-Jahren – seitdem m.E. als lediglich Projekt-Moderatoren/Koordinatoren in zurückliegenden Jahrzehnten zu häufig öffentlich schamlos mit Ideen-Federn bzw. Hirnschmalz kreativer Dritter geschmückt (vereinnahmend). Wie in zwei Jahrzehnten der S.T.E.R.N.-Wirkungszeit die soziale Bevölkerungsstruktur am Prenzlauer Berg eklatant umgewälzt wurde – zeugt m.E. leider nur noch von Einflußlosigkeit.