Feueralarm in der Schieritzstraße

Beißender Rauch quillt aus dem Dachgeschoss des Pflegeheims in der Schieritzstraße. Auf der Terrasse stehen zwei offenbar ältere Frauen und rufen um Hilfe. Durch die dicken Rauchschwaden schemenhaft zu erkennen: Zwei Kinder, die sich bei den Hilferufenden befinden.
Nur wenige Minuten später trifft die Feuerwehr ein, Rettungs-
wagen brausen heran.
Während sich ein Teil der Feuerwehrleute über das Treppen-
haus den Weg nach oben bahnt, bringen ihre Kameraden die große Drehleiter in Position. Ein Feuerwehrmann steigt in den am Ender der Leiter befindlichen Liftkorb, dann drückt die Hydraulik die Leiter samt Korb in die Höhe.

Die Leiter samt Korb und Feuerwehrmann trifft fast zeitgleich mit den zu Fuß nach oben stürmenden Brandbekämpfern am Unglücksort ein.
Die in Not geratenen Personen – zwei Frauen und zwei Kinder – werden mit dem Liftkorb der Drehleiter nach unten gebracht und sofort von den dort wartenden Rettungssanitätern in Empfang genommen.
Dank des schnellen Einsatzes der Feuwehr scheint ihnen außer einem Schock und einer möglichen leichten Rauch-
vergiftung nichts weiter zugestoßen sein.

Glück gehabt. Es hätte auch schlimmer kommen können.

Nein – hätte es nicht. Nicht in diesem Fall. Denn der Brand im Pflegeheim war gar keiner, der Rauch kam aus einer Nebel-
maschine – und die vermeintlichen Opfer waren Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr.

Die Vorführung eines Brandbekämpfungseinsatzes mit Personenrettung war der Höhepunkt des diesjährigen Tages der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Prenzlauer Berg.
Mehrere hundert Besucher kamen am Sonnabend in die Feuerwache Schieritzstraße, um bei der Wehr mal hinter die Kulissen zu schauen.
Da konnte man Feuerwehrfahrzeuge inspizieren, sich den

Ablauf vom Alarm bis zum Eintreffen der Feuerwehr am Einsatzort erklären lassen – und man konnte erfahren, warum man es tunlichst unterlassen sollte, in der Pfanne entzün-
detes Bratfett mir Wasser zu löschen: Eine Stichflamme erheblichen Ausmaßes (siehe Bild rechts) wäre nämlich die Folge. Mit dabei waren diesmal auch das technische Hilfswerk und der Wasserrettungsdienst des Arbeitersamariterbundes.

Auch die Jungs von der Jugendfeuerwehr zeigten etwas von dem, was sie bei den Kameraden in der Schieritzstraße so gelernt haben: Ein brennender Müllcontainer wurde im Handumdrehen gelöscht.

Überhaupt: Die Faszination, die die Feuerwehr auf die jungen und ganz, ganz jungen ausübt, war auch in der Schieritz-
straße wieder zu beobachten.
Und so waren fast so viele Kinder wie Erwachsene in der Feuerwache zu Gast – und die hatten ihren Spaß bei einer Rundfahrt mit einem richtigen Feuerwehrauto, bei der Rauch-Simulation in der Nebelkammer oder einfach beim Blech-
büchsenumspritzen mit dem Gartenschlauch.
Um Nachwuchs braucht sich die Berliner Feuerwehr wohl keine Sorgen zu machen.

Am Nachmittag wurde es dann einmal richtig dienstlich. Da hieß es: Alle Mann antreten! Und dann wurden Beförderungen ausgesprochen. Oberfeuerwehrmann Christian Graf wurde zum Brandmeister ernannt, Enrico Krause ist ab sofort Oberbrandmeister und Sebastian Arnold trägt nun den Dienstgrad eines Hauptbrandmeisters.
Danach stellte sich die Jugendeuerwehr neben ihre großen Kameraden auf, und drei von ihnen erhielten die „Jugend-
flamme Stufe 1″ an die Brust geheftet – als Zeichen dafür, dass sie die erste Prüfung ihres Feuerwehrlebens bestanden haben.

Tja, und nur kurze Zeit später kamen dann – siehe oben – die Hilferufe aus dem benachbarten Pflegeheim…

 

 

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