Der Vorschlag von Bezirksbürgermeister Matthias Köhne, die wenig standfesten Traubenkirschen in Prenzlauer Berg nicht mehr begutachten zu lassen und stattdessen alle Straßenbäume dieser Gattung nur noch mit einem starken Kronenrückschritt zu stabilisieren und sie – so Ersatz in Aussicht steht – zu fällen, hat in der gestrigen regulären Sitzung des BVV-Umweltausschusses keine Mehrheit gefunden.
Ein entsprechender Antrag des sozialdemokratischen Bezirksverordneten Matthias Böttcher (siehe Dokumentation unten) blieb bei Vier Ja- und Vier Nein-Stimmen sowie einer Enthaltung ohne Erfolg. Befürwortet wurde der Antrag von den SPD-Ausschussmitgliedern, der einzige CDU-Vertreter enthielt sich der Stimme; der Bürgerdeputierte der Grünen stimmte dafür, während die grüne Bezirksverordnete Almuth Tharan nicht an der Abstimmung teilnahm. Die Angehörigen der Linksfraktionen wiesen den Antrag geschlossen zurück.
Sie begründeten ihre Ablehnung damit, dass es auf der tags zuvor stattgefundenen Sondersitzung keinen Konsens über das weitere Vorgehen bei der Straßenbaum-Problematik gegeben habe und verwiesen dabei auf die Kritik, die Vertreter von Umweltverbänden an Köhnes Vorschlag geübt hatten. Von Verbandsvertretern wurde bemängelt, dass letztlich auch große, gesunde Bäume der Säge zum Opfer fallen würden und junge, neugepflanzte Bäume keinen hinreichenden Ersatz für die so verloren gegangenen „Biomasse“ darstellten.
Darüber hinaus hatte Linksfraktionär Wolfram Kempe bereits auf der Sondersitzung vom Mittwoch kritisiert, dass vom „Arbeitskreis Traubenkirsche“ kein Abschlussbericht vorläge, der Tätigkeit des Arbeitskreises für den Ausschuss transparent werden lasse.
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