Kreuzungsknotenköpfe kommen

kkk

 

So sehen sie aus, die „Vorstreckungen“ der Gehwege, wie sie immer häufiger auch in Prenzlauer Berg vorzufinden sind. Sinn und Zweck dieser Bürgersteigerweiterungen ist zum Einen, den Fußgängern einen kürzeren – und damit sichereren – Weg über die Straße zu ermöglichen. Zum anderen werden Autofahrer dadurch gezwungen, langsamer zu fahren.
 

k1Erstrecken sich diese Ausbauten nicht nur in eine Richtung, sondern umschließen sie an Kreuzungen die gesamte Straßenecke (siehe großes Bild oben), nennt man sie zuweilen auch „Köpfe“. Über den Bau weiterer Kreuzungsknotenköpfe beriet nun der BVV-Ausschuss für öffentliche Ordnung, Verkehr und Verbraucherschutz.
Nicht alle Ausbauwünsche von Stadtrat und Tiefbauamt fanden dabei die ungeteilte Zustimmung der Ausschuss-
mitglieder.

k2Unstrittig war im Ausschuss der fußgängerfreundliche Ausbau der Kreuzung Wins-/Ecke Jablonskistraße.
Was hier noch als – nicht selten zugeparkte – Fahrbahn-
markierungen erkennbar ist, soll in diesem Sommer in Stein gesetzt werden. Die Durchfahrtsbreite wird sich dann auf 5,50 Meter reduzieren. Vor wilden Parkern werden die Vor-
streckungen mittels Poller und Fahrradbügel geschützt. Durch eine damit verbundene Änderung der Parkordnung wird es dann auch zehn PKW-Stellplätze weniger geben. Kosten der Baumaßnahme: Etwas mehr als 130.000 Euro.

k3Ebenfalls unstrittig war der Umbau der Kreuzung Bötzow-/Ecke Käthe-Niederkirchner-Straße. Hier bringt die Gehwegerweiterung vor allem den Kindern des auf dem Eckgrundstück gelegenen Spielplatzes mehr Sicherheit. Bei der Wahl zwischen zwei Ausbaumöglichkeiten, entschieden sich die Bezirksverordneten für die um 28.000 Euro teurere Variante: Hier wird der Gehweg entlang des gesamten Spielpatzes gleich mit erneuert. Kosten insgesamt: 145.000 Euro. Nach dem Umbau werden 13 Parkplätze weniger vorhanden sein.

k4Auch bei der Planung für die Kreuzung Hufeland-/Ecke Hans-Otto-Straße plädierten die Bezirksverordneten für die anspruchsvollere Planung. Hier befindet sich ebenfalls ein Spielplatz.
Neben dem Bau der Vorstreckungen wird hier nicht nur der Gehweg entlang der Spielplatzes auf Vordermann gebracht, sondern auch jener gegenüber des Spielplatzes in der Hufelandstraße saniert. Nach Ende des Umbaus werden hier elf Parkplätze weniger vorhanden sein. Kosten der Baumaßnahme: 180.300 Euro.

k5Keine Gnade in den Augen der Ausschussmehrheit fand das Ansinnen von Tiefbauamtsleiter Peter Lexen und Stadtrat Jens-Holger Kirchner, eine solche Verkehrsberuhigung an der Kreuzung Saarbrücker-/Ecke Straßburger Straße einzubauen. Ausschussvorsitzender Wolfram Kempe äußerte sein Unverständnis: Hier befänden sich zwei Gewerbegebiete, mit dem geplanten Ausbau der Bötzowbrauerei käme ein drittes hinzu – eine den Verkehr behindernde Maßnahme sei da fehl am Platz. Auch der Hinweis der Bezirksamtsvertreter, dass hier durch eine Veränderung der Parkordnung neue Stellplät-
ze geschaffen würden, half nichts: Abgelehnt. Stadtrat Kirchner will nun einen neuen Plan vorlegen.

k6Zustimmung gab es dagegen für die Vergrößerung der dreieckigen Verkehrsinsel am Wasserturm und für Gehwegvorstreckungen in der Belforter und Kolmarer Straße. Auch hier wird es nach den Umbauarbeiten weniger Parkplätze als zuvor geben – Zwanzig Stellplätze fallen dann weg. Befürchtungen, dass dann die vergrößerte Verkehrsinsel möglicherweise illegal als Parkplatz genutzt werden könnte, trat Tiefbauamtsleiter Perter Lexen entgegen: Da die Straßen im Bereich der Parkraumbewirtschaftung liegen, sei eine nachhaltige Kontrolle gewährleistet.

 

Und hier die Bezirksamtspläne im zum Herunterladen:

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3 Kommentare zu “Kreuzungsknotenköpfe kommen”

  1. sinnbus

    Mrz 17. 2011

    Welcher zugereiste Penner hat sich diese Scheisse eigentlich ausgedacht? Es sieht Kacke aus, bringt nüscht für die Sicherheit, aber dafür der Tiefbaumafia ordentlich Kohle nehme ich an. Wieder eine LEXen KIRCHNER.

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  2. und jetze?

    Mrz 18. 2011

    …. nach der Aufhebung der Sanierungsgebiete kommt jetzt die „Aufwertungs-Abgabe“ für die Hausbesitzer – (die diese wieder auf die Miete werden umlegen wollen).
    Pro Haus fallen dabei im Kollwitzkiez zwischen etwa 30.000 und 100.000 Euro an.
    Insgesamt sollen meines Wissens nach auf diese Art und Weise 80 Mio. Euro eingesammelt werden – die will die Stern GmbH wahrscheinlich in den unendlichen Kreuzungsumbau und in neue Straßenlaternen stecken.

    Bemerkenswert ist, dass nach angeblich 100 Mio. Euro an öffentlichen „Förderinvestitionen“ allein im Kollwitzkiez dennoch nicht einmal ausreichend Schulplätze für die Kinder da sind. Wo ist das ganze Geld eigentlich geblieben – im 5 Mio. Euro teuren Kurz- und Kleinhauen des Wasserturmgeländes, in Straßenlaternen und Gehwegvorstreckungen?

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  3. Dirk

    Mai 03. 2011

    Ich finde die Gehwegvorstreckungen super. Wer mal mit kleinen Kindern unterwegs ist, sei es mit Kinderwagen oder zu Fuß oder mit Laufrad oder mit Fahrrad weiß den Sicherheitsaspekt sehr zu schätzen. Das Gleiche gilt auch für Ältere und Gehbehinderte Menschen, die kommen die hohen Bordsteinkanten ja oft nicht hoch bzw. runter und wenn doch müssen sie sich zwischen illegal parkenden Autos (ich habe in der Fahrschule 5 m Parkabstand zu Kreuzungen gelernt) auf die Kreuzung drücken. Das ist echt nicht zumutbar.
    Ich kann auch überhaupt nicht verstehen, warum die BVV die Gehwegvorstreckung an der Saarbrücker Ecke Straßburger abgelehnt hat. Hier wäre eine solche dringend notwendig. Es ist z.B. für alle aus dem Teutekiez der Weg zum nächsten großen Park (Friedrichshain). Und warum der nicht Kindertauglich gestaltet werden soll, ist mir schleierhaft. Die Strecke wird zudem derzeit von abkürzungswütigen PKW-Fahrern genutzt. LKWs sieht man da nur ganzganzganz selten.

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