Seit einem Jahrzehnt: Weihnacht für Bedürftige im Hotel Maritim proArte


 

Es gibt ja so Traditionen, die trotz aller Veränderungen Bestand haben. Die Weihnachtsrituale gehören unbedingt dazu.
Zusammensein mit der Familie im gemütlichen Zuhause, Geschenke, mehr oder weniger getragene Musik, gutes Essen – das ist, es was man mit Heiligabend verbindet, ganz unabhängig vom religiösen Ursprung des Festes.

Allerdings, nicht jeder in dieser Stadt hat einen Kontakt zu seiner Familie. Sei es, dass man sich von den einst Nächsten bis zur Unkenntlichkeit entfremdet hat, oder schlicht und einfach niemand mehr von ihnen lebt.

Auch ein Zuhause haben haben nicht alle. Wer durch die Stadt geht, hat das Gefühl, es werden immer mehr, die in dieser Stadt ohne ein Dach über dem Kopf leben. Dass das nicht nur ein Gefühl ist, belegen unter anderem die steigenden Zahlen von Übernachtungen in den Notunterkünften.
Andere haben zwar eine Wohnung, doch das Geld reicht gerade für das Nötigste – wenn überhaupt. Für ein gutes Essen oder gar Geschenke bleibt da nichts.
 

Auserlesenes Menü

Seit nunmehr zehn Jahren lädt die Heilsarmee Prenzlauer Berg am Heiligabend Wohnungslose, Einsame und sozial benachteiligte Menschen in das luxuriöse Hotel Maritim proArte am Bahnhof Friedrichstraße zu einer Weihnachtsfeier samt opulentem Essen ein.

Siegfried Fischer, Ralf Wieland, Roberto Klimsch (v.l.n.r.)

Das war und ist möglich, weil Hoteldirektor Roberto Klimsch seit zehn Jahren sein Haus dafür öffnet und stets, den Saal, die Speisen, die Getränke und den Service kostenlos zur Verfügung stellte. Nich irgendwas, sondern das „offizielle“ Weihnachtsmenü des Hotels. Allein zehn Vorspeisen standen zur Auswahl…
Rund 150 Menschen konnten so auch in diesem Jahr den Heiligabend zusammen verbringen, gemeinsam essen, reden, singen.
Ralf Wieland, Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, war als Gast mit dabei und zeigte sich beeindruckt.

Ebenfalls eine Tradition bei der Weihnachtsfeier der Prenzlauer Berger Heilsarmee: Kammermusik von Schülern und Absolventen der in Weißensee ansässigen Internationalen Musikakademie zur Förderung von musikalisch hochbegabten Kindern und Jugendlichen.

Hanna Keller, Jakob Lehmann, Josef Lehmann

Die Brüder Josef Lehmann (Klarinette) und Jakob Lehmann (Violine und Klavier), die die Schule längst verlassen haben, standen auch diesmal wieder auf der Bühne.
Mit ihnen trat die Flötistin Hanna Keller auf; Akademie-Schülerin Lovia Paté wurde von ihrer Mutter Christine am Piano begleitet. Zum gemeinsamen Singen setzte sich Loraine Noack ans Klavier.

Auch kleine Geschenke gab es, finanziert durch den Einsatz kurbelstarker Politikerinnen und Politiker auf dem Kollwitzmarkt, die dort zwei Wochen zuvor an der Drehorgel standen und eine beachtliche Spendensummer erleierten.

Das Fest war auch so etwas wie den Jahresabschluss der Arbeit der Heilsarmee Prenzlauer Berg, die im Sozialcafé „Treffpunkt“ in der Kuglerstraße mit einem kleinen Team um den Leiter Siegfried Fischer tagtäglich für all jene da ist, die im soziale Gefüge dieser Stadt weit unten stehen: Mit einem Essen, mit Unterstützung bei der Wohnungssuche, beim Umgang mit Ämtern und Behörden und vieles mehr.

Es werden nicht weniger Menschen, die eine solche Hilfe benötigen – im Gegenteil. Vielleicht war es ja das, was den als Gast geladenen Beobachter dieser schönen Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder die Weihnachtsstimmung ein klein wenig trübte.
 

Impressionen


 

 


 

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