Bezirksamt Pankow will in die Klinik


 

Nachdem trotz lautem Protest der komplette Umzug des Vivantes-Klinikums von der Fröbel-/ Diesterwegstraße in einen Neubau des Krankenhauses im Friedrichshain feststeht, will sich der Bezirk zumindest Teile der leer werdenden Flächen sichern.

In einem Beschluss stellt das Bezirksamt „den Bedarf an einer künftigen Nutzung von relevanten Teilflächen des derzeitigen Krankenhausstandortes der Vivantes“ fest.
So sollen in den dem Bezirksamtsgelände Fröbelstraße benachbarten Gebäudekomplex Teile des Bezirksverwaltung untergebracht werden.

Durch Aufgabe von Bürostandorten in der vergangenen Zeit und den nun anstehenden Neueinstellungen ist in der Pankower Verwaltung erst kürzlich wurden vom Senat knapp 90 Stellen bewilligt – und das ist erst der Anfang. Laut Bezirksbürgermeister Sören Benn sind akute Platznot entstanden. Kürzlich wurden dem Bezirk knapp 90 zusätzliche Stellen bewilligt.
Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) geht aber von einem Bedarf um die 270 zusätzlichen Neueinstellungen aus, denn sowohl der rasant wachsende Bezirk, als auch die Integration der hier lebenden Flüchtlinge machen einen Aufstockung der eigentlich sowieso schon unterbesetzten Verwaltung nötig.
 

Zusätzliche Kosten durch Anmietung von privaten Anbietern

Mittlerweile hatte sogar schon der Personalrat beim Bezirksbürgermeister interveniert und verlangt, dass Stellenbesetzungen erst nach Vorliegen der Belegungsplanung entsprechend der Arbeitsstättenverordnung und der Einhaltung entsprechender Abstandsflächen vorgenommen werden. Was Bedeutet: keine Räume – keine Leute.

Gut erreichbar: Das Bezirksamtsgelände Fröbelstraße
auf der anderen Straßenseite

So bleibt im Moment nur die Anmietung von privaten Anbietern.
Das ist teuer. Aktuell werden laut Angaben des Bezirksamtes bereits 713.549 Euro jährlich zur Deckung des jetzigen Büroflächenbedarfes ausgegeben – das ist Geld, das dem Kreislauf der öffentlichen Haushalte verloren geht.

Ein weiterer Vorteil: Die Verwaltungen wären nicht überall im Bezirk verstreut, sondern zentral an einem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren Ort konzentriert.
 

Schulerweiterung ohne Parkteilung

Das Vivantes-Grunddstück grenzt direkt an das Gelände der Grundschule am Planetarium. Die Schule soll soll auf Grund der enorm steigenden Schülerzahlen erweitert werden – ein ganzer Schulcampus soll entstehen.

Bisher ist die Erweiterung wegen fehlender Flächenverfügbarkeit in Richtung Norden geplant.
Eine Erweiterung der Schule auf das Vivantesgelände würde Parkzerschneidung vermeiden[/caption]Das würde einen Teil des öffentlichen Grüns des Thälmannparks in Beschlag nehmen und – da eine öffentliche Durchwegung des Campus nicht möglich sein wird – den Park gewissermaßen teilen.

Seit langem weist die Anwohnerinitiative Thälmannpark darauf hin, dass eine Erweiterung nach Süden auf das Vivantes-Gelände deshalb besser wäre. Das Bezirksamt nimmt diesen Vorschlag nun auf.
Allerdings war der landeseigene Vivantes-Konzern bisher nicht Willens, die entsprechenden Grundstücksteile frei zu geben.
 

Neue Heimstatt für Käthe Kollwitz

Ein weitere, äußerst reizvolle Idee: Das Bezirksamt regt an, in dem Gebäude dem Berliner Käthe-Kollwitz-Museum eine neue Heimstatt zu geben. Dem Museum, das bisher in der Charlottenburger Fasanenstraße sein Domizil hat, wurde zum Jahresende 2018 der Mietvertrag gekündigt. Der Förderverein ist daher auf der Suche nach einem neuen Standort. Und was wäre wohl passender, als die Sammlung der Werke Prenzlauer Bergerin Käthe Kollwitz nahe ihres einstigen Wirkungsortes zu präsentieren?

Um die Nutzung des Vivantes-Komplexes durch den Bezirk zu ermöglichen, müsste der Senat jedoch die Immobilie zuvor aus dem Eigentum der des landeseigenen Konzerns herauslösen. Die Bedarfsanmeldung des Bezirksamtes ist daher mit einer entsprechenden Bitte an die Landesregierung versehen.

 

 


 

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5 Kommentare zu “Bezirksamt Pankow will in die Klinik”

  1. Und die bisherigen an der BIM verkauft, um diese dann wieder neu an zu mieten?!

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  2. Um dann wieder mal für Otto Normalbürger nicht erreichbar zu sein. ..

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