Als am späten Abend die Zahl der ausgezählten Wahlbezirke stieg, näherten sich auch die Werte von SPD, Linken und Grünen an. Der bündnisgrüne Spitzenkandidat Jens-Holger Kirchner, der sich zwischenzeitlich mit Parteifreunden zu einer ersten Auswertung der Wahlergebnisse in die Fraktionsräume zurückgezogen hatte, erschien gegen 22 Uhr recht gelöst wieder im BVV-Saal an der Fröbelstraße.
Noch, so Kirchner, seien ja nicht alle Stimmen ausgezählt, auch die der Briefwahl müsse man noch abwarten. Und tatsächlich schob sich der grüne Balken des auf die Leinwand geworfenen Diagramms in der Folgezeit immer weiter nach rechts.
Gereicht hatte es für die Grünen dann aber doch nicht: Auch bei den Briefwahlergebnissen lagen sie einige Zehntelpunkte hinter der Linkspartei.

So blieb es also dabei: Die Partei DIE LINKE gewinnt mit 21,1 Prozent die Wahlen zur Pankower Bezirksverordnetenversammlung und hat damit das Vorschlagsrecht für den Bezirksbürgermeister. Dahinter folgen – hauchdünn mit einem halben Prozentpunkt Abstand – die Bündnisgrünen. Die SPD erreicht mit glatt 20 Prozent der Wählerstimmen Platz Drei.
Die Piraten haben den Wiedereinzug in die BVV um 0,4 Punkte verpasst, wieder mit dabei sind dagegen die Freidemokraten (3,9 Prozent).

Für die CDU (12,8 Prozent) kommt das Pankower Wahlergebnis einem Desaster gleich: Weniger des Verlustes von 1,1 Prozent Stimmenanteile im Vergleich zur Wahl 2011, sondern weil sie von der AfD (13,3 Prozent) quasi aus dem Stand überholt wurde.
Trotz des leichten Stimmenvorteils der Rechtspopulisten ziehen CDU und AfD mit jeweils acht Bezirksverordneten in die neue BVV ein.
Von den nun sechs im Bezirksparlament vertretenen Parteien haben fünf das recht, einen Bezirksstadtrat vorzuschlagen. Spannend wird nun die Frage, wer welche Ressorts für sich beansprucht – und welche Aufgabengebiete dem Vertreter der AfD übertragen werden.

Grafiken: Die Landeswahlleiterin Berlin
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Hugo
Sep. 19. 2016
Eventuell könnte man ja für die AfD ein Amt schaffen das für Kriegerdenkmäler und Friedhöfe zuständig ist?