Flüchtlingsunterkünfte: Baubeginn in der Elisabethaue, Freizug und Sanierung der Sporthallen

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In der Elisabethaue ist mit der Errichtung sogenannter „TempoHomes“ begonnen worden. TempoHomes sind Containerbauten, die zu Unterbringung von Flüchtlingen dienen. Sie sollen nur zeitlich begrenzt genutzt und nach spätestens drei Jahren wieder demontiert werden. In Pankow sind drei Standorte für TempoHomes sowie weitere fünf für dauerhafte Modularbauten (MUF) vorgesehen.

 

Die aktuelle Liste für den Bezirk Pankow

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Die gesamtstädtische Liste der Senatsverwaltung für Finanzen der MUF- und Container-Standorte zur Flüchtlingsunterbringung ist hier zu finden:

http://tinyurl.com/hnh652n

 

Umzug beginnt noch im Juni

Sobald die ersten TempoHomes fertiggestellt sind, beginnt der Freizug der als Notunterkünfte genutzten Sporthallen. Im Bezirk Pankow sind acht Hallen davon betroffen, in denen rund 1.100 Menschen leben. Ein Drittel von ihnen sind Kinder und Jugendliche.

Über den Sommer sollen alle Sporthallen leergezogen sein. Der Senat hat dazu mit den Bezirken einen Umzugsplan abgesprochen.
 
Noch im Juni soll die Sporthalle am Karower Bedeweg frei werden. Die dort lebenden Familien werden in die Gemeinschaftsunterkunft in der Bucher Groscurthstraße verlegt, die dafür die bisher vorhandenen 485 auf 565 Plätze aufstockt. Alleinstehende Männer wird ein Platz im TempoHome in der Darßer Straße angeboten.

Im Juli ist die Halle in der Woelckpromenade dran. Familien erhalten eine Unterkunft in der demnächst öffnenden Gemeinschaftsunterkunft Storkower Straße 118, Solo-Männer sollen als Zwischenlösung in die Turnhalle Wichertstraße umziehen. Um dort Platz zu schaffen, werden Familien von der Wichertstraße ebenfalls in die Storkower Straße 118 gebracht.

Ebenfalls im Juli wird die Turnhalle in der Winsstraße frei. Auch hier gilt: Männer in die Wichert- und Familien in die Storkower Straße.

Auch noch im Juli ist in der Smetanastraße (Weißensee) der Auszug vorgesehen. Auch hier: Männer in die Wichert-, Familien in die Storkower Straße.

Im August soll nach den vorliegenden Plänen dann das TempoHome in der Karower Siverstorpstraße fertiggestellt sein, in das dann die Bewohner der Sporthallen in der Wichertstraße, der Malmöer Straße, der Fritz-Reuter-Straße (Niederschönhausen) und der Wackenbergstraße (Buchholz) einziehen können.
 
Die Umzugsliste für alle als Notunterkunft genutzten Berliner Sporthallen ist hier zu finden

 

Ausschreibungsverfahren für das Betreiben der Unterkünfte läuft

Derweilen wurden die ersten Ausschreibungen für das Betreiben der TempoHomes veröffentlicht. Mit dabei ist auch der Standort Siverstorpstraße. Für den „Doppelstandort“ Elisabethaue – hier sollen 1.000 Menschen eine Unterkunft erhalten – werden die Bewerbungsunterlagen in der kommenden Woche online gestellt.
Ziel ist es, die Betreiberauswahl bereits vier Wochen vor der Belegung der Standorte zu treffen, um den Bezirken Zeit zu geben, sich mit den Betreibern ausreichend vorzubereiten und Konzepte weiterzuentwickeln.

In diesem Zusammenhang hat der Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit Sascha Langenbach Vermutungen zurückgewiesen, dass es bereits Absprachen für das Betreiben der neu zu errichtenden Flüchtlingsunterkünfte gebe. Von freiwilligen Helfern war befürchtet worden, dass der umstrittene Notunterkunftbetreiber Ioan Schmidt bereits eine Zusage zur Übernahme eines TempoHomes erhalten habe.

 

Bezirke sollen Sporthallen in Eigenregie sanieren

Die nach dem Leerzug notwendige Sanierung der Sporthallen soll entgegen anderslautenden Berichten von den Bezirken selbst organisiert werden.
Meldungen, dass die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) die Sanierung übernimmt, sind laut des Sprechers der Senatsfinanzverwaltung Jens Metzger unzutreffend. Metzger zur Prenzlberger Stimme: „Im Rat der Bürgermeister war man der Ansicht, dass die Bezirke das in ihrem Bereich besser koordinieren können. Die BIM wird aber, wenn es gewünscht ist, den Bezirken unterstützend zur Seite stehen.“
Finanziert wird die Sanierung aus dem Budget der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales.
 
Update:
Auch der Bezirk Pankow hatte sich für die Sporthallensanierung in Eigenregie ausgesprochen. Bezirksstadträtin Christine Keil teilte dazu der Prenzlberger Stimme mit:

„Das Bezirksamt Pankow hat sich Ende April 2016 dazu verständigt, selbst die Sanierung der Sporthallen zu übernehmen. Der Fachbereich Hochbau hat aus den zusätzlichen Beschäftigungspositionen für die Bezirksämter im Zusammenhang mit den zusätzlichen Aufgaben für Geflüchtete eine Beschäftigungsposition für den baulichen Aufwand und die Sanierung der belegten Sporthallen erhalten.
Ende April wurde die Frage also aufgeworfen, allerdings mit der Option Bezirksamt oder BiM.
Die Finanzierungszusage für die Baumaßnahmen liegt schon länger vor. Bei der Feststellung des Sanierungsaufwandes ist die BiM federführend.“

 

 



5 Kommentare zu “Flüchtlingsunterkünfte: Baubeginn in der Elisabethaue, Freizug und Sanierung der Sporthallen”

  1. Sind nicht im September Wahlen?

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  2. Olaf Eichler

    Juni 11. 2016

    Nur, das jetzt die Unterkunft in der Elisabethaue nicht im Rosenthaler Weg , sondern 1km Luftlinie auf der anderen Seite der Elisabethaue an der Buchholzer str./ Buswendeschleife gebaut wird.
    Für viele Anwohner bestimmt sehr überraschend

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  3. Susann K.

    Juni 13. 2016

    Anwohner werden nicht gefragt. Wozu auch.
    Es sei denn man ist Anwohner im Ernst Thälmann Park.
    Dort funktioniert nämlich der alte Einheitsparteiklüngel noch.

    Beim größten Tempohome in Berlin ist Fragen unerwünscht.
    Man stelle sich mal vor, das wäre im Ernst Thälmann Park geplant….. allein die Vorstellung ist höchst amüsant. Das gäbe ja einen Aufschrei.
    Na ja , man hat sich eben dazu entschlossen statt Integration im Zentrum, raus an den Stadtrand, ab aufs freie Feld. Flüchtlinge aus den Augen aus dem Sinn.
    Ich glaub dort gibts noch nicht mal eine U- oder S-Bahn.
    Das ist so eine Form von Abschiebung.

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    • von ODK

      Juni 13. 2016

      Wie kommen Sie darauf, dass am Thälmannpark jemand gefragt wurde (oder wird)? Wenn Sie die Berichterstattung über den Thälmannpark hier und anderswo verfolgen, werden Sie feststellen, dass auch dort über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden wurde und wird.

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  4. Torsten F.

    Juni 15. 2016

    Ich verstehe das nicht. Die Turnhallen sollen jetzt freigezogen werden um sie zu sanieren?

    Die kommende Flüchtlingswelle wird alle Hallen wieder füllen!

    Eine Instantsetzung ist rausgeschmissenes Geld. Mann sollte lieber mehr Unterkünfte und Wohnungen bauen um die Flüchtlinge unterbringen zu können.

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