AfD-Stadtratskandidat Nicolas Seifert rechtfertigt seinen Angriff auf Reporter

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Der AfD-Kandidat für das Pankower Bezirksamt Nicolas Seifert hat seinen körperlichen Übergriff auf einen Reporter des ZDF-Satiremagazins „Heute Show“ verteidigt.

Wie berichtet, hatte „Heute-Show“-Reporter Ralf Kabelka auf einer am 11.11., dem traditionellen Karnevalsbeginn, stattfindenden AfD-Demonstration in einem Clownskostüm den Demonstranten Fragen gestellt.
Eine Weile verlief die Sache friedlich, doch dann ist auf dem Sendungsvideo (siehe unten) plötzlich Nicolas Seifert zu sehen, der Kabelka die Clownsperücke vom Kopf reißt. Beim Versuch des Heute-Show-Reporters, des Utensils wieder habhaft zu werden, stieß Seifert ihn so heftig, dass Kabelka zu fallen drohte.

Gegenüber dem Tagesspiegel rechtfertigte Seifert seine Handgreiflichkeit gegen den ZDF-Mann damit, dass „das Auftreten des Mannes vom ZDF mit der Clownkappe (…) eine Unverschämtheit“ gewesen sei. Er habe AfD-Demonstranten (die unter dem Motto „Gegen illegale Masseneinwanderung“ marschierten) verunglimpft und beleidigt. Es handle sich dabei um Propaganda gegen AfD-Wähler, die als Satire getarnt gewesen sei.

 

Rückendeckung durch die AfD – Harsche Kritik aus BVV und Abgeordnetenhaus

Der Berliner AfD-Sprecher Ronald Gläser sprang seinem Parteifreund bei und nannte Ralf Kabelkas Auftritt bei der AfD-Demonstration am 11.11. 2015 „eine einzige Provokation“. Wer eine Kundgebung als Karnevalsveranstaltung charakterisiere, zitiert ihn der Tagesspiegel, der dürfe „sich über solche Reaktionen nicht wundern“.

Der Vorsteher der Pankower Bezirksverordnetenversammlung Michael van der Meer hingegen zeigte sich gegenüber dem Boulevardblatt BZ sichtlich empört.
„So etwas geht gar nicht“ zitiert das Blatt den BVV-Präsiden, „sonst haben wir hier irgendwann Erdogan-Verhältnisse“. Seifert habe mit seinem Übergriff gegen einen Grundpfeiler unserer Demokratie verstoßen – die Pressefreiheit. „Das wird er sicher in der nächsten BVV-Sitzung erklären müssen.“

Stefan Gelbhaar, grüner Abgeordneter aus Prenzlauer Berg und stellvertretender Fraktionvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen, reagierte via Twitter auf den satirisch gemeinten Vorschlag der Prenzlberger Stimme, eine mögliche Wahl Seiferts mit einer Verpflichtung zur Absolvierung eines Antiaggressionstrainings zu koppeln, mit der Frage, ob Seifert überhaupt wählbar ist.

 

Der Videoausschnitt


 

 

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3 Kommentare zu “AfD-Stadtratskandidat Nicolas Seifert rechtfertigt seinen Angriff auf Reporter”

  1. Ah … sehr vom Turnen befreit

  2. Worum geht es denn hier der „Prenzelberger Stimme“ genau?

    • icke

      Nov 08. 2016

      Was ist dein Problem? Dass öffentlich gemacht wird, dass ein afd-kandidat für das Bezirksamt keine Selbstbeherrschung hat und damit fragwürdig ist?

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