Seit rund siebeneinhalb Jahren berichtet die Prenzlberger Stimme aus Prenzlauer Berg und anderen Gegenden des Bezirkes Pankow – kritisch, unabhängig, meinungsstark.
Die Themenbereiche sind so vielfältig, wie der der Stadtteil und der Bezirk: Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport…
Seit ihrem Bestehen hat die Prenzlberger Stimme immer wieder Missstände aufgedeckt, die sonst im Dunkeln geblieben wären.
Stellvertretend für vieles seien hier beispielsweise die Veröffentlichung des bis dahin geheim gehaltenen Mauerparkvertrages genannt, die Recherchen über die Verfasstheit eines sich als moderat ausgebenden Pankower NPD-Funktionärs, die bemerkenswerten Geschäfte eines Bundestagskandidaten und späteren -abgeordneten oder – aktuell – die Vorgänge um das Skandalhaus Immanuelkirchstraße 35.
Das gefällt verständlicherweise nicht jedem.
Nicht nur einmal wurden deshalb die Prenzlberger Stimme und ihr Betreiber Ziel von Angriffen. Selten waren diese Angriffe physischer Art, sehr oft hingegen wurde mit Abmahnungen gedroht, mit Schadensersatzforderungen und sogar mit strafrechtlichen Weiterungen.
Bisher konnte so gut wie alles abgewehrt werden. Das kostete zuweilen Geld, aber noch mehr – und bei einer Ein-Personen-„Mannschaft“ ist das besonders verheerend – Zeit. Viel Zeit. Zeit, die für anderes, sinnvolleres nicht genutzt werden konnte. So musste manches, das es ebenfalls verdient hätte, das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken, schlicht liegen bleiben.
Doch auch die härtesten Auseinandersetzungen blieben immer in Grenzen, die die Existenz der Prenzlberger Stimme und ihres Herausgebers nicht in Frage stellten.
Es bleibt das zweifelhafte Verdienst eines Politikers, dessen Partei die Attributen „sozial“ und „demokratisch“ im Namen führt, diese Grenzen mit Hilfe seiner finanziellen Möglichkeiten und trickreichen Agierens überschritten zu haben.
Das wichtigste Gut ist die Unabhängigkeit
Die Prenzlberger Stimme war nie ein „Geschäftsmodell“. Sie wurde ins Leben gerufen, um Informationen zu verbreiten – nicht, um Geld damit zu verdienen.
Daher wurde in der gesamten Zeit ihres Bestehens bewusst auf eine Finanzierung durch bezahlte Anzeigen oder gar Zuwendungen von Unternehmen und Parteien verzichtet. Alle Kosten – nicht nur die Betriebskosten, sondern auch jene für die manchmal aufwändigen Recherchen – wurden aus eigener Tasche bezahlt.
Auch gehört der Betreiber der Prenzlberger Stimme keiner Partei an – und das wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern.
All das war und ist nicht überall so.
Doch die aktuelle Vorgehen des genannten Politiker mach es notwendig, die bisher geübte Zurückhaltung bei der Finanzierung der Prenzlberger Stimme zumindest zum Teil aufzugeben.
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie sind nun gefragt. Helfen Sie mit, die Prenzlberger Stimme als kritische Stimme im Bezirk zu erhalten und zu stärken.
Was können Sie dafür erwarten?
1. Sorgfältig recherchierte Beiträge aus Prenzlauer Berg und ganz Pankow. Von der Straße aufgelesen, aus der Bezirks- und Landespolitik herausgekitzelt, aus Amtsstuben herausgekehrt.
2. Haltung, die nicht vor vermeintlich bedeutenden Namen, dicken Geldbeuteln oder „guten Beziehungen“ einknickt. Berichtet wird ohne Ansehen der Person oder Institution.
3. Sport. Künftig wird es wieder viel mehr Sportberichterstattung geben, als im Moment. Und Sport heißt nicht nur Fußball. Möglich wird das durch eine noch engere Zusammenarbeit mit den zahlreichen Sportvereinen im Bezirk.
4. Bauen-Wohnen-Mieten. Schon bisher war das hier ein Dauerthema. Was nicht an der Prenzlberger Stimme liegt, sondern an der Situation, in der sich dieser Bezirk und diese Stadt in Sachen Wohnungsnot und Mietenexplosion befindet.
5. Vereine und Bürgerinitiativen machen das politische Leben im Bezirk erst bunt. Nicht selten piesacken sie die Bezirkspolitik, um manche lebensfremde Entscheidung der Verwaltungen korrigieren. Die Prenzlberger Stimme piesackt mit und berichtet über die Anliegen und Ziele der Initiativen und Vereine.
Was können Sie nicht erwarten?
1. „Objektiven“ Journalismus. Ganz einfach deshalb nicht, weil es ihn nicht gibt. Denn der Mensch als solcher ist kein Objekt, sondern ein Subjekt. Und denkt und handelt mithin immer subjektiv. Was Sie aber erwarten können (und müssen!), sind Faktentreue und Nachrichtensicherheit.
2. Eine „Paywall“. Es wird immer mehr zur Mode, sogenannte Abo-Modelle einzuführen, bei denen nur noch diejenigen einen Text lesen können, die zuvor ein Abonnement abgeschlossen haben. Doch Informationen, so meine tiefe Überzeugung, müssen für jeden Menschen frei verfügbar sein – ganz gleich, ob sie in der Lage sind, dafür zu bezahlen oder nicht. Das gilt erst recht, wenn diese Informationen das direkte Umfeld der potenziellen Leser betreffen.
3. Jutebeutel, Verlosungen, Leserreisen. Wer einen Geldbeitrag von seinen Lesern erbittet, sollte das Geld nicht dazu verwenden, es in irgendwelchen Werbeschnickschnack zu investieren. Denn dadurch entsteht kein einziger neuer Text, bein Bildbeitrag – und üble juristische Angriffe sind mit Jutebeutel ebenfalls nicht abzuwehren.