Thälmannpark: Bezirksamt und „Stattbau“ schaffen Tatsachen

Das Tempo, das Constance Cremer bei der Präsentation der „Zwischenergebnisse” der „Voruntersuchung Thälmannpark“ vor dem BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünan-
lagen an den Tag legte, war sportlich.
Die Projektverantwortliche der vom Bezirksamt mit der Voruntersuchnug beauftragten STATTBAU Stadtentwicklungs-
gesellschaft mbH spulte im Schnelldurchgang noch einmal ihren Vortrag ab, den sie bei der der Podiumsveranstaltung zwei Wochen zuvor in der „Wabe“ (Foto links) gehalten hatte. Einzige inhaltliche Veränderung: Für einen als Wohnungsbau-Potenzialfläche vorgesehenen Parkplatz sollen nun Ersatz-
stellflächen an der Greifswalder Straße geschaffen werden.

Das Bemerkenswert war die Darstellung der nächsten Schritte des Verfahrens: Trotz der Bezeichnung „Zwischenergebnis“ und trotz des von Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner zwei Wochen zuvor in der „Wabe“ ausdrücklich angekündigten 2. Anwohnerworkshops, bei dem nicht zuletzt darüber diskutiert werden sollte, wie mit den sogenannten Erweiterungsflächen (ehemaliger Güterbahnhof Greifswalder Straße, Gelände des Zementwerks bis hin zum Anton-Saefkow-Park) verfahren werden soll, kam in dem Vortrag ein weiterer Workshop nicht vor. Stattdessen: Ab 1. Dezember öffentliche Auslegung der „Stattbau“-Planung, gefolgt von einer Beteiligung der „Träger öffentlicher Interessen“ sowie einer „Abschlussveranstaltung“.
 

Knackpunkt Wohnungsneubau

Gegen dieses Vorgehen richtete sich dann auch die Kritik der anwesenden Vertreter der Anwohner-Initiative Thälmannpark: Es wurde darauf hingewiesen, dass der seit langem angekündigte, dann ausgefallene und nun wieder in Gespräch gebrachte 2. Workshop in der Ablaufplanung keine Berücksichtigung gefunden habe.

Stadtrat Kirchner bekräftigte daraufhin seinen Willen, eine solche Veranstaltung nachzuholen, konnte aber nicht darlegen, welchen Einfluss, die Ergebnisse des Workshops auf die „Stattbau“-Planung haben könnte.
Der Bezirksverordnete Michail Nelken (Linksfraktion) bemängelte, dass nur der „Stattbau“-Plan, nicht aber die von der Anwohner-Initiative Planungsvorschläge ausgelegt werden sollen. Nelken: „Ich hätte es mir gewünscht, dass beide Pläne nebeneinander gelegt werden und dann darüber diskutiert wird.“

Der Bezirksstadtrat hingegen sah zwischen den Wünschen der Anwohner und den Vorstellungen des im Auftrag des Bezirksamtes von der Stattbau GmbH erstellten Planungen keine großen Unterschiede. Konträre Ansichten, so Kirchner, bestünden lediglich in der Frage, ob die sogenannten „Erweiterungsflächen“ für den Wohnungsbau freigegeben werden sollen.

 

 

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